Thomas Naumann

Im biblischen Sprichwort »Ist auch Saul unter den Propheten?« zeigt sich eine alttestamentliche Debatte darüber, was es bedeutet und wozu es dienen soll, »von Gottes Geist erfüllt zu sein«. In der prophetischen Literatur und in Traditionen rund um die ersten Könige Israels finden sich unterschiedliche Einschätzungen. Erst der Prophet Ezechiel und die nachexilische Heilsprophetie öffnen den Blick für die schöpferische Kraft des Geistes Gottes, die ganz Israel und allen Menschen gilt.

Susanne Gillmayr-Bucher

Gottes Wind in den Psalmen

Wie sprechen die biblischen Texte vom Geist? Der folgende Beitrag untersucht den Gebrauch des hebräischen Wortes »ruach« in den Psalmen – und findet eine erstaunlich breite Vorstellungswelt vor, die von der Naturgewalt des Windes bis zur Beziehung zwischen Gott und Mensch reicht.

Martin Ebner

Jesus und Beelzebul, die Ältesten und ihre Söhne – ein Autoritätskonflikt

Jesus – ein Exorzist? Das ist für aufgeklärte Christen eine peinliche Vorstellung. Aber sobald dieses Detail sozialgeschichtlich beleuchtet wird, kommt ein Kriterium zur »Unterscheidung der Geister« zum Vorschein, vielleicht das entscheidende – gerade im Blick auf die momentane Krise der katholischen Kirche.

Hans-Georg Gradl

Wie kann man vom Geist reden? Wie lassen sich sein Wirken und die Erfahrung seiner Gegenwart kommunizieren? Die Apostelgeschichte macht deutlich: Fotografieren lässt sich der Geist nicht. Vom Geist kann man nur erzählen. Es braucht Bilder und Vergleiche. Die Pfingsterzählung fängt Stimmungen ein und illustriert die Wirkungen des Geistes. Darum ist die Pfingsterzählung auch ein zeitloses Gemälde: So ist es immer, wenn der Geist die Herzen, Zungen und Biografien von Menschen berührt.

Hildegard Scherer

Wie spricht Paulus über den Geist Gottes? Wer bei ihm nach einem urchristlichen Katechismus mit schöner Gliederung und präziser Klärung sucht, kommt nicht auf seine Kosten. Doch dafür lässt Paulus seine Leser/innen miterleben, wie sich urchristliche Vorstellungen vom Geist Gottes an Lebensfragen entwickeln.1

Andreas Weckwerth

Kirchliche Synoden verstehen sich nicht als ein bloßes Parlament. Die Entscheidungsfindung in kirchlichen Angelegenheiten ist immer in einen liturgischen Rahmen eingebettet. In diesem Kontext spielt die Anrufung des Heiligen Geistes eine wichtige Rolle, deren altkirchliche Wurzeln in diesem Artikel beleuchtet werden sollen.

Doris Reisinger

Warum die Rede vom Geist sich perfekt als religiöses Manipulationsmittel eignet

In den Händen von Menschen, die andere unter ihre Kontrolle bringen möchten, wird die Bibel zu einem gefährlichen Buch. Denn biblische Texte können als vermeintliche Legitimation für beinahe jede Form von Grausamkeit herangezogen werden. Als Zeugen für diese Behauptung braucht es nicht einmal Tilmann Mosers Gottesvergiftung1 oder Kierkegaards Furcht und Zittern2. Es ist die Bibel selbst, die von missbräuchlichem Umgang mit dem Wort Gottes berichtet und vor ihm warnt.

Annette M. Boeckler

Es mag Sie überraschen, aber der »Heilige Geist« ist nichts typisch Christliches. Auch wenn Jüdinnen und Juden sich Gott zwar nicht trinitarisch vorstellen, – Gott hat mehr Aspekte1 und darf im Judentum auch nicht auf eine bestimmte Erscheinungsweise fixiert werden.

Hildegard Scherer

Hören auf den »Geist Gottes« – ein Überblick

Was kommt Menschen heute in den Sinn, wenn sie »Geist Gottes« hören? Vielleicht reichlich Kompliziertes, Philosophisches und Intellektuelles, das besser Spezialisten/innen ausbrüten sollten. Wer sich fragt, was die Christen/innen denn mit dem »Geist Gottes« wollen, kann gerade in der Bibel Aha-Erlebnisse sammeln.

Katrin Brockmöller

Der Geist wohnt in uns! – Gedanken zum Pfingstfest

Von der »ruach« zum Heiligen Geist